Aktuell 2024
01.11.24: Auflösung Arbeitsgemeinschaft BEZ zum Jahresende 2024 und Archivierung der Webseite
Zum Jahresende 2024 wird die Arbeitsgemeinschaft BEZ aufgelöst, das heißt diese Internetseite wird nicht weiter gepflegt. Sie dient nur noch auf unbestimmte Zeit als Archiv zur Dokumentation unserer vergangenen Arbeit.
Da der Bund der „Euthanasie“-Geschädigten und Zwangssterilisierten 1987 von den Opfern für die Opfer gegründet worden ist und inzwischen fast alle Betroffenen verstorben sind, beenden wir unsere opferbezogene Arbeit zum 31.12.2024.
Für sämtliche Anfragen zum Thema „Euthanasie“ und Zwangssterilisation wenden Sie sich daher bitte an die Institutionen in unserer Rubrik Adressen. Diese helfen Ihnen gerne weiter. Vielen Dank für Ihr Verständnis und Beachtung!
17.10.24: Zum Tode von Werner Mühlbrecht
Am 11.08.2024 starb der Maler, Grafiker und Künstler Werner Mühlbrecht. Er wurde 1930 in Berlin geboren. Seine Mutter wurde in der NS-Zeit von Berlin-Buch aus in die Tötungsanstalt nach Bernburg an der Saale verlegt und dort Opfer der „Euthanasie“. In Berlin-Buch wurden ca. 800 Menschen zwangssterilisiert und fast 2800 Opfer in die Tötungsanstalt Brandenburg/Havel und Bernburg verlegt und dort ermordet.
Mühlbrecht bemühte sich viele Jahre als Betroffener und Künstler um ein würdiges Gedenkzeichen in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Berlin-Buch. Seine gestalterische Vision fand jedoch keine Anerkennung und wurde nicht realisiert.
Wir haben in unserer Themenrubrik „Schwarzes Brett“ 2020 zwölf Bilder von ihm veröffentlicht. Ebenso 2017 einen Beitrag zum Thema Gedenken und Gestalten. Hier erinnern wir aus Anlass seines Todes noch einmal an ihn.
Traueranzeige zu Werner Mühlbrecht
» Zu den Bildern von Werner Mühlbrecht und biografische Informationen
PDF Beitrag „Gedenken und Gestalten“
25.07.24: BR2-Radioreportage: „Der lange Schatten in den Familien – Euthanasie und Zwangssterilisationen unter den Nationalsozialisten“
Am 14. Juli 1933, vor 91 Jahren, erließen die Nationalsozialisten ein Gesetz, das die Zwangssterilisation angeblich erbkranker Personen ermöglichte. Der Radiosender Bayern 2 hat dazu am 18.07.2024 eine hörenswerte Reportage veröffentlicht. Dabei wird auch Margret Hamm von der AG-BEZ interviewt. Der 22-minütige Beitrag ist online als Podcast abrufbar.
Hinweis zum Podcast: Der Radio-Beitrag berichtet sehr empathisch und erzählt eindrücklich die Lebensgeschichte des Opfers. Es ist nur, wie ganz oft bei solchen Interviews, der Inhalt/Sachverhalt des Gesprächs mit Frau Hamm nicht ganz richtig wiedergegeben. Die Zwangssterilisierten und die Angehörigen der „Euthanasie“ Opfer sind schon sehr lange als Opfer des NS anerkannt. Es fehlt noch ihre Anerkennung als Verfolgte, die die Bundesregierung nach wie vor verweigert. Die Unterscheidung zwischen Opfer und Verfolgte ist aber wesentlich, da davon ihre vollständige Rehabilitation abhängt.
(Siehe dazu: Andreas Scheulen, Von der Verfolgung zur Entschädigung, S. 161 bis 176 in: Hamm Margret (Hrsg.), Ausgegrenzt warum? Zwangssterilisierte und Geschädigte der NS-„Euthanasie“ in der Bundesrepublik Deutschland, Berlin 2017)
» Zur BR2 radioReportage: „Der lange Schatten in den Familien – Euthanasie und Zwangssterilisationen unter den Nationalsozialisten“
Hinweis: Der Beitrag ist nun vom 27.09.24 und 5 Min länger.
16.07.24: Kommentar AG BEZ zum Bundestag-Antrag „Opfer von NS-„Euthanasie“ und Zwangssterilisation – Aufarbeitung intensivieren“ (Drucksache 20/11945)
In einem gemeinsamen Antrag (Drucksache 20/11945) sprechen sich die Fraktionen von SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP im Deutschen Bundestag dafür aus, die Aufarbeitung der „Euthanasie“ und der Zwangssterilisationen während der nationalsozialistischen Diktatur zu intensivieren. Konkret werden dazu verschiedene Vorhaben zur Umsetzung genannt.
Der Antrag wurde am 27.06.24 erstmals im Deutschen Bundestag debattiert und am 03.07.24 vom Kulturausschuss gebilligt. Die AG BEZ hat zu dem Vorhaben einen ausführlichen kritischen Kommentar veröffentlicht.
20.06.24: Zeittafel zur Entschädigungspolitik für Zwangssterilisierte und „Euthanasie“-Geschädigte ergänzt
Ende 2016 haben wir eine umfangreiche Zeittafel zur Entschädigungspolitik für Zwangssterilisierte und „Euthanasie“-Geschädigte von 1953 bis heute veröffentlicht. Diese Zusammenstellung wurde wie jedes Jahr ergänzt bezüglich Entschädigungsleistungen ab 01.12.2023.
Die AKG-Härtebeihilfe wurde rückwirkend zum 01.12.2023 auf 667,00 Euro erhöht. Die Nachzahlung wurde zum Monat Juni den Berechtigten bereits ausgezahlt. Im Juni 2024 lebten noch 13 beihilfeberechtigte Zwangssterilisierte und ein „Euthanasie“-Geschädigter.
» Zur Zeittafel zur Entschädigungspolitik für Zwangssterilisierte und „Euthanasie“-Geschädigte
07.06.24: AG BEZ Wanderausstellung „Lebensunwert – zerstörte Leben“ wieder ausleihbar
Auf mehrfachen Wunsch hin haben wir jetzt unsere Wanderausstellung „Lebensunwert – zerstörte Leben“ auf Roll-Ups drucken lassen. So können die schweren Originaltafeln weiterhin im Landesarchiv NRW-OWL ruhen/verwahrt werden (siehe unten).
Es freut uns natürlich, dass das Interesse an dem Ausstellungsthema noch vorhanden ist. Die Gelder für den Druck hat die Geschichtswerkstatt Offenbach eingeworben und finanziert hat es die Organisation „Demokratie leben“. Die ersten Stationen waren das Rathaus der Stadt Mühlheim am Main. Am 17. Juni 2024 wird sie am Oberlandesgericht Hamm gezeigt und wandert dann an die Justizakademie NRW in Recklinghausen.
» Mehr zur AG BEZ Wanderausstellung „Lebensunwert – zerstörte Leben“ und zur Ausleih-Möglichkeit
07.05.24: Film: „Was einmal war, ist immer noch“
Eine Video-Dokumentation von Gemeinsam leben – Gemeinsam lernen Oberhausen in Kooperation mit dem Bürgerfunkstudio im Bert-Brecht-Haus und dem Presseklub des Jugendamtes der Stadt OberhausenOberhausen 2006, Länge: 30 Min.
Der Film wird erstmals online hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Jörg Briese, Medienpädagogischer Begleiter des Films.
Zum Inhalt:
„Du würdest heute nicht mehr leben.“ Diese Aussage beschäftigt einen jungen Mann mit Behinderung in Oberhausen. Er beginnt, Zeitzeugen und Fachleute aufzusuchen, um mehr über den Mord der Nationalsozialisten an behinderten und kranken Menschen zu erfahren.
Im Rahmen des sogenannten „Euthanasie-Programms“ wurden von 1939 bis 1945 in Deutschland zehntausende Menschen gequält und ermordet. Auch in Oberhausen sind solche Verbrechen verübt worden. Der Film „Was einmal war, ist immer noch“ beschäftigt sich mit diesen Geschehnissen und zeigt an konkreten Beispielen, welches Leid den Betroffenen und ihren Angehörigen zugefügt wurde. Bis heute wirken die Folgen der Jahre 1939 bis 1945 nach, umso wichtiger sind genaue Blicke auf diesen Teil verdrängter deutscher Geschichte.
Quelle: Presseklub Oberhausen, Text zur Veranstaltung „Filmreihe aus dem Archiv des Jugend-Medienprojekts“ am Sonntag, 21. April 2024, 18:00 Uhr im Unterhaus in Oberhausen
» Zum Film: „Was einmal war, ist immer noch“
Come out, Hagen!
NS-Verfolgung von Homosexuellen
LSBTQ* in Hagen
Wanderausstellung
Eine Ausstellung des Hagener Geschichtsvereins in Kooperation mit dem Projekt „Come out, Essen!“
Zum Inhalt:
Mehr als 100 Hagener Homosexuelle wurden in der in der NS-Zeit verfolgt. Sie wurden zwangssterilisiert, kastriert, in Gefängnissen und KZs inhaftiert und ermordet. Dokumente aus dem Hagener Gesundheitsamt und der „Kriminalbiologischen Sammelstelle Münster“ zeigen die Verbindung zwischen NS-Eugenik und § 175.
Ausstellungseröffnung am 7. März 2024
Rathaus Hagen, 16:30 Uhr
• 7.–21. März: Rathaus an der Volme
Mo.–Do. 07.00–18.00 Uhr,
freitags bis 13.30 Uhr
• 10.–24. April: St. Michael Kirche,
Pelmkestr. 12
vor und nach Gottesdiensten
• 25. April – 2. Mai: Rahel-Varnhagen-Kolleg,
Schwelmstück 3
Mo.–Fr. 08:00–15:00 Uhr
• 17. Mai: Stolpersteinverlegungen für ermordete Homosexuelle
Hinweis: Die Ausstellung kann über den Hagener Geschichtsverein kostenlos ausgeliehen werden.
Mail: correopersonal(at)gmx.de
Veranstaltungsflyer im PDF-Format
Meldungen 2009 – 2024
Weitere Meldungen von 2009 bis 2024 zum Thema Euthanasie, Zwangssterilisation und der Arbeit der AG-BEZ finden Sie in unserem Archiv.